Mit Empörung

Reinald Last

Mit Entsetzen musste Reinald Last, Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft HARTZ IV die Äußerungender bayerischen Arbeits- und Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) in denen Sie härtereSanktionen bei Hartz IV fordert, weil es nach ihrer Ansicht noch „zu wenig Leidensdruck“ für Erwerbslosegebe, zur Kenntnis nehmen. Als ob nicht bereits als Sanktion eine kaum steigerungsfähigere Kürzung derSozialleistungen auf Null praktiziert würde, fantasiert Haderthauer von einer „hohen sozialen Absicherungbei uns“. In bekannter Stammtischmanier posaunt sie, dass sich „die Gesellschaft das Motto ‚wer arbeitetist doof‘ nicht gefallen lassen“ könne. Auch wenn bei der bayerischen Arbeits- und Sozialministerinangekommen ist, dass die ALG II Leistungen vollständig gestrichen werden können, wenn ein Jobangebot„ohne hinreichende Gründe abgelehnt“ werde, geht ihr das noch nicht weit genug: Sie verlangt nun vonBundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, den Strafkatalog deutlich zu verschärfen.Als überhebliche Unverschämtheit betrachtet Reinald Last ihr Ansinnen, dass Jobcenter-Mitarbeiter nebender Jobsuche „Langzeitarbeitslosen eine Art Lebenskompetenz beibringen“ sollen, beispielsweise den„Umgang mit Haushaltsgeld“. Wie soll das denn funktionieren?Nicht vorhandene Arbeitsstellen können ebenso wenig „vermittelt“ wie ein nicht ausreichender Regelsatz„bedarfsgerecht aufgeteilt“ werden, als dass sich davon eine kostendeckende Haushaltsführungermöglichen würde! Reinald Last findet, dass die „Äußerungen der CSU Arbeitsministerin nicht mehr anDummheit zu toppen“ sind. Sie zeige, „wie hoch ihre Stammtischkompetenz ist und wie wenig sie vonArbeitsmarktpolitik versteht“.Unter vielen Politikern scheint es en vogue zu sein, die Erwerbslosen mit großer Lust an der Abwertungderart zu degradieren, als ob diese mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes gleichzeitig eine irreparableHirnschädigung erlitten hätten. Hartz-IV-Bezieher brauchen keine Hilfe beim Einteilen desHaushaltsgeldes, sondern eine armutsfeste Mindestsicherung! Die Statistiken belegen, dass immer mehrMenschen Hartz IV beziehen, obwohl sie einen Arbeitsplatz haben und trotzdem so wenig verdienen, dasssie aufstocken müssen. Statt wiederholt die Bevölkerung mit vollmundigem Gehetze gegen Erwerbsloseauf die Bundestagswahlen einzustimmen, sollte endlich ein flächendeckender, Mindestlohn geschaffenwerden, welcher auch eine Mindestrente im Alter garantiert!Reinald LastSprecher der BAG Hartz IVDie BAG Hartz IV ist die Interessenvertretung der Erwerbslosen und prekärBeschäftigten in und bei der Partei DIE LINKE.Hartz IV muss weg - ohne Wenn und AberBremen, den 17.11.2012der BAG Hartz IV zur InteressenvertretungBei Rückfragen : Reinald LastTel.: 0421 320 666 E-Mail : reinald.last@bag-hartziv.de